Nachruf der BAG / GFE auf Axel Jonuschat *26. Januar 1950, † 27. Dezember 2010

Axel Jonuschat„Je schöner die Erinnerung, desto schwerer die Trennung“ schreibt Dietrich Bonhoeffer, in Erwartung seiner Ermordung durch die Nazi-Schergen aus dem Gefängnis in Berlin-Tegel am Heiligen Abend 1943. Und weiter: „Man muss sich hüten, in den Erinnerungen zu wühlen, sich ihnen auszuliefern, wie man auch ein kostbares Geschenk nicht immerfort betrachtet, sondern nur zu besonderen Stunden und es sonst nur wie einen verborgenen Schatz, dessen man sich gewiss ist, besitzt; dann geht eine dauernde Freude und Kraft von dem Vergangenen aus.“

Dietrich Bonhoeffer; Brief an Renate und Eberhard Bethge

Das kostbare Geschenk war für uns in der Bundesarbeitsgemeinschaft Englisch der „Späteinsteiger“ Axel. Er stieß zum Netzwerk der Englisch-Gesamtschulfreunde erst vor einigen Jahren, als er, langjähriger Rektor einer Grundschule im nördlichen Ruhrgebiet, seine Begeisterung für die Gesamtschule entdeckte und zur Gesamtschule Waltrop wechselte.

Wir haben ihn als Bewegten und Beweger erlebt, voller Ideen und Praxisvorschläge, immer darauf bedacht, den Schülern gerecht zu werden und ihnen zu ermöglichen, alles an things English zu lernen, auch wenn sie nicht zu den Begabtesten gehörten. Er selbst war nicht zuletzt durch seine zahlreichen Englandreisen ein Leben lang in seinem Denken und Handeln in England beheimatet. Unvergessen sind die Song-Abende auf den Tagungen in Haus Villigst, wo die Jungen und die jungen Alten die Songs der Victorian Music Hall, des Chicago Blues, von Pat Boone bis zu den Beatles die Nacht lang zelebrierten – Axel mittendrin, der das Ganze mit seinem Humor bereicherte.

Axel ist am 27. Dezember 2010 plötzlich gestorben. In den Wochen und Monaten zuvor haben wir noch ganz intensiv zusammen gearbeitet: bei Schulbesuchen, Fachtagen und Seminaren, in der Modernisierung der EDV-Verwaltung der BAG, der Sichtung und Edition von BAG-Texten.

Wir hatten uns in diesen Gebieten noch viel vorgenommen und uns gefreut, dass da einer hinzugekommen war, der die Ideen, Konzepte und Erfahrungen teilte, aber auf ganz eigenen, anderen Wegen dahin gelangt war als die eingeschriebenen Gesamtschulleute der ersten Stunde.

Wir bewahren sein Angedenken.

Für die BAG / GFE:
Dr. Christoph Edelhoff, Sprecher